Es war einmal...

...in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einem idyllischen kleinen Städtchen in Mittelfranken, unweit des des Königreichs von Lord Brandstätter, dass der kleine Knorz das Licht der Welt erblickte. Er war der Sohn eines Ehepaares von Hoteliers, die eines des besten Häuser Zirndorfs führten, denn so hieß das kleine Städtchen. Eines Tages sollte er das Erbe seiner Eltern antreten und so die Verantwortung über viele Gästezimmer und noch mehr Gäste tragen. Doch all das war noch fern.

Im Heranwachsen tat der kleine Knorz nichts lieber, als im Garten des Nachbarn herumzutollen, begleitet natürlich von seinen liebsten Spielfigürchen. Diesen Nachbarn werden wahrscheinlich viele Menschen als komischen Kauz in Erinnerung haben, denn er überließ seine gewaltigen Länderien getrost der Natur. Bäume und Unterholz dominierten das Bild, verschiedenste Lebewesen tummelten sich darin, denn sie fühlten sich geborgen in diesem Dickicht. Für den Knorz war das alles andere als komisch, viel mehr ganz und gar magisch!

Eines sonnigen Tages entdeckte der junge Prinz bei einem weiteren Besuch im Märchenwald hinter dem Hotel seiner Eltern etwas, was ihn erfreute wie nichts zuvor in seinen jungen Jahren: Ganz nahe am Wohnhaus seines Nachbarn erhob sich mitten im Garten ein prächtiges Schloss, mit Türmchen, Zinnen, Bögen und wundervollen Mauern. Wie kommt es, werdet ihr euch fragen, das der kleine Racker dieses anmutige Gemäuer nicht früher entdeckt hat? Das liegt ganz einfach daran, dass es kaum halb so hoch war, als er selbst! Der ideale Ort für seine kleinen Figuren, die sich normalerweise auf bunten Steinen bewegten. Dort wurden sie selbst zu Rittern und Prinzessinnen und der kleine Knorz einfach nur glücklich. Entzückt über diesem Fund verbrachte er jede Stunde, die er entbehren konnte, beim magischen Schloss und verbrachte eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit.

So könnte das Schloss ausgesehen haben

So lang diese Sommer erschienen, waren auch sie irgendwann vorbei. Die Figuren wichen einem Computer, der mittlerweile zum jungen Mann gereifte Knorz zog in der Ausbildung durch die Lande und das kleine große Schloss geriet in Vergessenheit. Heute hat der Knorz selbst 2 Kinder und leitet das Hotel, das er vor rund 8 Jahren von seinen Eltern übernommen hatte. Der Garten wurde in mehrere Grundstücke aufgeteilt und eines davon gehört, man mag es kaum glauben, zum Hotel Knorz! Ganz so wild wie damals ist der Garten nicht mehr, doch der Knorz und seine Angestellten tun alles dafür, dass er schön grün bleibt. In Erinnerungen an seine Kindertage ließ er, als der Garten für die Familien, die im Sommer zahlreich anreisen sollten, zwei prachtvolle Baumhäuser bauen. Diese waren bei den Kindern im Urlaub, aber auch den Nachbarn und den eigenen Kindern überaus beliebt. Doch all das kam doch nicht an das kleinen Gartenschloss des alten Kauzes die Straße runter heran. Daher reifte über die Jahre ein Plan...

Der Plan

Was früher schon so wunderbar mit den LEGO Figürchen geklappt hatte, würde doch perfekt zur PLAYMOBIL-Welt, zu der das Hotel Knorz mehr oder weniger gehört, passen. In eben jenem geheimnisvollen Garten eine eigene Miniaturburg bauen, den Kindheitstraum Wirklichkeit werden lassen, kurz Knorzenstein Castle! Der Hotelalltag lässt für solche Pläne natürlich kaum Platz; eine Burg von gut zwei Metern Breite, fast einem Meter Höhe und das aus solidem Stein zu bauen, klingt nach einer Herkulesaufgabe, für die man bestimmt eine ganze Woche ununterbrochen durcharbeiten müsste...

In diesen Tagen, in denen die Pandemie die ganze Welt in Atem hält, Familien sich voneinander fern halten müssen und Urlaub in der Ferne den kühnsten Träumen entspricht, verirren sich nur gelegentlich Monteure ins Hotel Knorz und so mancher Gastronom bangt um seine Existenz... Doch anstatt Trübsal zu blasen, wirkt unser Knorz geradezu euphorisch heiter! Als er seinen Lehrling an seinen Gedanken teilhaben lässt, fängt auch dieser Feuer und Flamme. Welchen günstigeren Zeitpunkt für solch einen Bau gibt es denn als diesen? Vergangenen Donnerstag war die Buchhaltung vergessen, die zwei bewarfen sich förmlich mit Ideen! An einer hielten die beiden ganz geschwind fest, und zwar weil der eine wie der andere ein riesiger Tolkien-Fan ist. Burg Knorzenstein soll direkt dem Juwel Gondors, dem gewaltigen Bollwerk gegen Mordor, Minas Tirith nachempfunden werden! Der Playmobil-Ritter wird zum Verteidiger Mittelerdes, zum Helden Metropoliens und zum König über die Knorz'schen Gärten! Berechnungen werden angestellt, Recherchen durchgeführt und die Zahlen der benötigten Miniaturziegel stiegen ins 5-stellige, doch nichts davon kann die zwei Draufgänger von ihrem Plan abbringen. Ende der Arbeitswoche waren die Eckpunkte gesetzt: dicke, runde Mauern aus verputzten Ziegeln, kleine Zinnen auf den Wehrgängen, ein begehbarer Mittelpunkt für die Verteidiger.

Unser Ideal, vielleicht ein bisschen viel vorgenommen

Kommende Woche heißt es also für den Azubi: Buddelhose einstecken und anpacken, anstatt vor dem Rechner zu versauern. Die ganze kommende Woche werden wir ins Bauen investieren und den Prozess im Social Media mit euch teilen, auf dass die nächste große Sensation in den Knorz'schen Gärten gelingt.

Und wenn sie nicht fertig geworden sind, dann bauen sie noch Freitag...